Es ist nicht der erste IMMOCOM-Kongress in diesem Jahr, trotzdem ist die Freude groß. Michael Rücker, Geschäftsführer von IMMOCOM, begrüßte über 150 Gäste im The Westin Grand Munich.
Bereits im Auftaktpanel gab es starke Aussagen:
- Thomas Aigner, Geschäftsführer Aigner Immobilien GmbH: „Der Markt in München ist einer der stabilsten in Deutschland.“
- Sascha Becker, Managing Director Country Head Germany Barings: „Wir schauen uns jede Immobilie durch die ESG-Brille an.“
- Francesco Fedele, Vorstand BF.direkt AG: „Der Run auf die Immobilie wird anhalten.“
- Dr. Gunnar Gombert, Head of Sales & Business Development Jones Lang LaSalle Inc.: „Das Rennen werden wir, was Office angeht, nur im Bestand gewinnen.“
- Thilo Hecht, Geschäftsführender Gesellschafter NAI apollo: „Opportunistische Projekte sind in München kaum zu haben.“
- Christian Vogrincic, Gründer und Vorstand CV Real Estate AG: „Hotels interessieren uns wieder, wir schauen uns da intensiv um.“
Der Münchner Immobilienkongress 2021 und der „Schweinezyklus“
Gibt es nun einen Schweinezyklus (das heißt, eine periodische Schwankung der Angebotsmenge und des Marktpreises) oder nicht? So lautete eine der Fragen. „Nein, den gibt es nicht“, sagte Sascha Becker. „Zumindest nicht so allgemein, sondern nur in Teilmärkten.“ Von einem weiterhin dynamischen Markt, der dann in eine Stagnation mündet, geht Thomas Aigner aus. „Der Markt wird seit Jahren kaputt geredet“, so der Wohnexperte. „Auch ich habe vor Jahren gesagt, dass irgendwann eine Preisgrenze erreicht ist, der Markt belehrte mich allerdings eines Besseren.“
Christian Vogrincic formulierte es so: „Ich wüsste nicht, warum der Markt kaputt sein soll? München ist attraktiv, hat einen starken Zuzug, wir haben große Unternehmen und viele Start-ups, dazu eine unglaubliche Attraktivität.“ Dr. Gunnar Gombert sprach über das Transaktionsvolumen, das bereits jetzt höher sei als im vergangenen Jahr. „Da ist von einem Schweinezyklus nichts zu sehen.“
Und Thilo Hecht formulierte: „München ist ein sicherer Hafen.“ Auch das Thema Zinsen werde über absehbare Zeit keine Rolle spielen, sondern so bleiben, legte sich Francesco Fedele fest. Der Finanzierungsmarkt sei zu Beginn der Pandemie zwar nicht eingebrochen, aber nah dran gewesen. Gerade institutionelle Investoren hätten genug Geld für Investitionen.
In welche Assets sollte man in München investieren?
„Auch wenn es einige erstaunt: Ein gutes Hotel an einem guten Standort war vor Corona gut und ist es auch hinterher noch“, sagt Francesco Fedele und bekam direkt Zuspruch von Christian Vogrincic, der „intensiv nach Hotels“ schaue. „Der Markt erholt sich deutlich schneller als ich gedacht hatte. Zudem bemerken wir eine starke Nachfrage nach Büro- und Logistikimmobilien.“
Corona sei ein Jahrhundertereignis, das eine verhaltene Nachfrage nach sich zog. „Jetzt geht es wieder vorwärts“, so Thilo Hecht. Vorwärts in die Zukunft geht es auch mit ESG. Daran komme keiner mehr vorbei, war sich das Podium sicher.
„Es wird auch Immobilien geben, die dabei durch das Raster fallen“, so Sascha Becker. Der Green Deal werde Geld kosten, so Dr. Gunnar Gombert. „Mit dem Blick auf Baustoffe beispielsweise wissen wir, dass die Kosten noch mehr anziehen.“ Dazu werden die Grundstücke teurer, Regulierungen verlangen verstärkte Anstrengungen. „Da funktioniert irgendwann der Businesscase nicht mehr“, so Christian Vogrincic.
Die Forderungen an die Politik
Natürlich spielte auch Politik genau deshalb eine Rolle beim Münchner Immobilienkongress 2021. Christian Vogrincic machte darauf aufmerksam, dass Städte und Kommunen für das Wohnen verantwortlich seien. Grundstücke und Bestände wurden vor Jahren verkauft, die Immobilienwirtschaft solle das geradebiegen. Das funktioniere so nicht. „Wenn wir keinen hochwertigen Wohnraum herstellen, dann kommen auch die Unternehmen nicht mehr“, war er sicher.
Thomas Aigner verlangte eine Abkehr von der Inselpolitik. „Stadtentwicklung muss Metropolentwicklung sein und über die Stadtgrenzen hinaus funktionieren.“ „Wenn die Behörden wieder richtig arbeiten, dann kann man sich wohl mit Wohnen beschäftigen“, sagte Thilo Hecht. In den letzten Jahren seien die politischen Bedingungen in Berlin sehr schwierig gewesen, so Sascha Becker. „Auch der Immobilienmarkt funktioniert nur im Dialog.“
Galerie: Der Münchner Immobilienkongress 2021 in Bildern
— Einladung zum Potsdamer Immobilientag —
Potsdamer Stadtentwicklung, Wohnen, Logistik, Office und mehr: Bei unserer etablierten IMMOCOM-Tagesveranstaltung Potsdamer Immobilientag am Dienstag, den 02. November 2021, erhalten Sie im Kongresshotel Potsdam den kompletten Marktüberblick für die brandenburgische Landeshauptstadt an einem Tag.
Unter anderem Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam, Henrik Thomsen von der Deutsche Wohnen SE, Dr. Daniel Hönow, Leiter Industrie- und Handelskammer Regional Potsdam & Potsdam-Mittelmark sowie Prof. Dr. Torsten Schaub, Professur für Wissensverarbeitung und Informationssysteme an der Universität Potsdam, Potassco Solutions werden mit ihrer Expertise unsere Panels zu den verschiedensten Assets der Immobilienwirtschaft der Stadt bereichern. Das Programm mit allen Speakern im Überblick.
Und das natürlich in einer gesunden und sicheren Umgebung.
Der Potsdamer Immobilientag ist erfolgreich vor allem auch durch seine großartigen Sponsoren und Partner, denen wir an dieser Stelle ganz herzlich danken!
