Hat Mitteldeutschland genug Power, um Flüchtlingsströme aus der Ukraine, den Mangel an Grundstücken und die Ansprüche an bezahlbares Wohnen und Nachhaltigkeit zu bewältigen? Können die Office-Flächen mit der Nachfrage mithalten? Und wird das Wachstum der boomenden Logistik in Mitteldeutschland durch steigende Grundstückspreise und Baukosten sowie restriktive Gemeinden ausgebremst?
Große Fragen, die die IMMOCOM mit ihrer Real Estate Mitteldeutschland 2022 am 28. Juni auszuräumen gedachte. Geladen hatten wir Vertreter aus Politik und Branche, die beim größten Netzwerkevent der mitteldeutschen Immobilienbranche eifrig diskutierten. 350 Gäste folgten ebenfalls unserem Ruf in das H4-Hotel Leipzig.
Es kommt Großes auf Mitteldeutschland zu
Der Eröffnung durch IMMOCOM-Geschäftsführer Michael Rücker folgte ein Grußwort von Dr. Maik Piehler, Geschäftsführung Stadtwerke Leipzig GmbH und mit seinem Unternehmen langjähriger Partner der IMMOCOM.
„Reale Werte brauchen reale Politik. Wir sehen sehr viele Erwartungen an die Schaffung und die Qualität von Wohnraum, an die Gestaltung von Städten, an die ökologischen Faktoren. Es kommt etwas Großes auf uns zu“, schaute Maik Piehler in die Zukunft und leitete damit in einen Vortrag von Ulrich Menke, Abteilungsleitung Stadtentwicklung, Bau- und Wohnungswesen Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung, über.
Dieser thematisierte die vielen Unsicherheiten, die die Immobilienmärkte aktuell in Atem halten, darunter steigende Zinsen, CO2-Emissionen, energieschonende Baustoffe, zeitgemäße Fördermöglichkeiten und der Sanierungsstau.
Das Auftaktpanel: Kann Mitteldeutschland die aktuellen Herausforderungen meistern?
„Die Bundesregierung hat in diesem Jahr viel Vertrauen durch erratische Förder-Entscheidungen verloren. Wir wollen das in Sachsen jetzt anders machen.“ Mit diesem Versprechen eröffnete Ulrich Menke das Auftaktpanel der Real Estate Mitteldeutschland 2022, das mit neun Podiumsteilnehmern zahlenmäßig sehr stark besetzt war. Moderiert durch den freien Journalisten Christian Hunziker diskutierten:
- Steffen Göpel, Inhaber GRK-Gruppe,
- Ulf Graichen, Vorstand CG Elementum AG,
- Ulrich Menke, Abteilungsleitung Stadtentwicklung, Bau- und Wohnungswesen Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung,
- Till Schwerdtfeger, Vorstand AOC | Die Stadtentwickler,
- Dr. Ingo Seidemann, Vorstand BFW Landesverband Mitteldeutschland e.V.,
- Marc K. Thiel, Vorstand, Chief Transaction Officer GERCHGROUP AG,
- Jörg Torbohm, Niederlassungsleitung Berlin, Prokura BF.real estate finance GmbH,
- Julian Vonarb, Oberbürgermeister Stadt Gera, und
- Jörg Zochert, Geschäftsführung KSW Gruppe.
Einige Statements der Expertenrunde
Die Glaskugel können wir nicht lesen: Ich denke aber, dass es gerade viele Übertreibungen gibt. Auch bei den Zinsen. Zum Ende des Jahres wird sich das abschwächen.
Jörg Torbohm und seine Sicht der Dinge
Der Projektentwickler steht jetzt im Fokus hinsichtlich Volumina, Umsetzung von Projekten und Bewertungen. Das trifft uns alle. Es gibt eine neue Zurückhaltung.
Ulf Graichen über das Marktgeschehen für Projektentwickler
Die gewollten vielen Wohnungen werden wir nicht sehen.
Marc K. Thiel über schon jetzt verfehlte Ziele
In den A- und B-Städten werden die Preise nicht runtergehen, es wird aber weniger Umsätze geben.
Jörg Zochert über absehbare Preisentwicklungen
Eines der größten Probleme für den Markt ist die Bürokratie, also Baurechtschaffung und Genehmigungsverfahren.
Steffen Göpel nennt die Probleme beim Namen
Kommen Sie in die zweite Reihe der Städte. Da kümmern wir uns sehr liebevoll um Investoren. Ich bin so ein bisschen das Bielefeld des Ostens hier im Panel.
Julian Vonarb über die Vorzüge von Städten wie Gera
Die privaten Entwickler werden dringend gebraucht, um alles umzusetzen.
mahnt Till Schwerdtfeger
Wir müssen versuchen, die langen Laufzeiten, das Verwaltungsmikado, zu unterbinden und aufzulösen.
Dr. Ingo Seidemann über Problemlösungsansätze
Die Real Estate Mitteldeutschland überzeugt die Besucher
Mehr Diskutanten, ganze acht Panels, scharfe Fragen und ebensolche Antworten: Das Konzept unserer IMMOCOM-Immobilienveranstaltung überzeugte unsere Gäste. Und da wir Ihnen ja viel erzählen können, lassen wir andere für uns sprechen:
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Weitere positive Stimmen:
- AOC | Die Stadtentwickler und ihre Wahrnehmung der Real Estate Mitteldeutschland 2022
- Jonas Selisko von Lidl schreibt über den Lidl-Stand bei dem Event und die Podiumsdiskussion mit Lidl-Beteiligung
- Annekathrin Hoffmann von LL.M. mit ihren Eindrücken
- Nadja Kliche von JLL über die Real Estate Mitteldeutschland
Einige bildhafte Eindrücke des Netzwerkevents für Mitteldeutschland
Vor, zwischen und nach den Diskussionen bestand für unsere Besucher hinreichend Zeit zum gegenseitigen Austausch und Networken. Viele nutzten die Gelegenheit, sich bei unterschiedlichsten Ausstellern neue Techniken und Trends vorstellen zu lassen. Wieder andere freuten sich nach dem offiziellen Teil der Real Estate Mitteldeutschland 2022 auf die Party zum Event. Denn einige hatten sich im Vorfeld Karten für die von IMMOCOM, AOC | Die Stadtentwickler und Colliers veranstaltete AFTERHOUR im Château9 gesichert und ließen hier den mit Wissen und Fakten vollgepackten Tag ausklingen – und das bis in die frühen Morgenstunden des darauffolgenden Mittwochs.
Partner und Sponsoren
Die Real Estate Mitteldeutschland 2022 konnten wir vor allem auch aufgrund unserer großartigen Sponsoren und Partner so erfolgreich präsentieren. Wir wollen uns darum an dieser Stelle herzlich bedanken bei:
