Im Gegensatz zu 2020 war es uns dieses Jahr möglich, ein weitaus umfangreicheres Angebot an Veranstaltungen rund um die Immobilienbranche bieten zu können – Corona-bedingt sehr geballt zum Ende des Jahres hin, dennoch sehr gut von unseren Speakern und Besuchern angenommen. Am 9. Dezember haben wir nun die letzte IMMOCOM-Veranstaltung des Jahres 2021 im Crowne Plaza Frankfurt Congress Hotel unter enorm strengen Corona-Auflagen erfolgreich über die Bühne gebracht.
Von unserem Frankfurter Immobilienkongress 2021 präsentieren wir Ihnen einen Mitschnitt des Auftaktpanels. Dieses war überschrieben mit der Frage: „Zerbricht die Metropole zwischen Attraktivität, wenig genutzten Büros, bezahlbarem Wohnraum und einem großen Angebot an Luxus?“
Deutsche Städte stehen vor großen Herausforderungen
Den Einstieg in das Auftaktpanel bestritt Moderatorin Gerda Gericke, Fachjournalistin für die Immobilien Zeitung, mit einer Einleitung zur aktuellen Situation des Frankfurter Immobilienmarktes. Sie übergab danach den Staffelstab an den Frankfurter Stadtrat Sieghard Pawlik, der in seinem Vortrag zunächst die Herausforderungen benannte, vor denen nicht nur die Mainmetropole, sondern alle Großstädte stehen – etwa wirtschaftliche Umbrüche und klimatische Herausforderungen.
Danach schwenkte er auf seine Heimatstadt um und hob den Frankfurter Baulandbeschluss hervor, der für alle Akteure am Markt klare Rahmenbedingungen setze. Dieser sehe beispielsweise eine Quote von 30 Prozent für geförderten Wohnungsbau vor.
Die dramatische Wohnsituation in Frankfurt
Grundlage für das Funktionieren des Baulandbeschlusses sei eine sozialverträgliche Bodennutzung – Vorbild hierfür: das Modell in München. Und ein solches Modell tue laut Sieghard Pawlik Not, denn Frankfurt habe in den letzten Jahren einen dramatischen Anstieg der Bevölkerungszahlen erlebt, womit die Entwicklung von Wohnraum nicht Schritt halten konnte. Von 2005 bis 2020 habe sich der rechnerische Fehlbedarf von 7.000 auf 40.000 Wohnungen erhöht.
Viel habe daraufhin der Preis reguliert, mit drastischen Auswirkungen. Frankfurter Mieter müssten laut Sieghard Pawlik in der Folge teils 40 bis 50 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Dies führe zu teils dramatischen Reaktionen in der Bevölkerung, weswegen er ausdrücklich das Vorpreschen der Deutsche Wohnen begrüßte, die ihren Mietern selbstverpflichtend mitgeteilt habe, zukünftig auf Mieterhöhungen verzichten zu wollen, wenn die Miete 30 Prozent des Nettoeinkommens der Mieter überschreite.
Kritisch sah Sieghard Pawlik das „Anknabbern des bezahlbaren Wohnens“. Also die Umwandlung von zuletzt beinahe 5.000 preiswerten Mietwohnungen in teure Eigentumswohnungen und Neubau. Und auch Corona habe seine Spuren in der Stadt hinterlassen.
Ein themenreicher Aufschlag für das anschließende Podium. Dieses war besetzt mit:
- Stephen von der Brüggen, Geschäftsführer Art-Invest Real Estate Management GmbH & Co. KG
- José Martínez, Geschäftsführer Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH
- Sieghard Pawlik, Stadtrat Stadt Frankfurt
- Carsten Rutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Reihenhaus AG
Genießen Sie die lebhafte Diskussion im folgenden Video.
Video vom Frankfurter Immobilienkongress 2021: Das Auftaktpanel
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