Die sechs großen Leipziger Wohnungsgenossenschaften (BGL, Kontakt, Lipsia, UNITAS, WOGETRA, VLW) sind ein bedeutender Faktor auf dem Leipziger Wohnungsmarkt. Wie viel haben sie 2020 trotz der Pandemie investiert, wie sieht es mit dem Leerstand aus, wie haben sich die Mieten entwickelt – und vor allem: Mit welchen Maßnahmen kann das Wohnen auch künftig in der Messestadt bezahlbar bleiben?
Leipzig hat einen ausgeglichenen Wohnungsmarkt, keinen angespannten.
Nelly Keding (Lipsia)
Antworten auf diese Fragen gaben
- Nelly Keding, Vorstandsvorsitzende Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG und Vorstand Wohnungsgenossenschaft „Elsteraue“ eG,
- Jörg Keim, Vorstandsvorsitzender Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt e. G., und
- Wolf-Rüdiger Kliebes, Vorstandsvorsitzender VLW Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft eG,
im Podium bei der alljährlichen Pressekonferenz der Wohnungsgenossenschaften am 10. Juni 2021 im „Lipsia-Turm“.
Video: Die alljährliche Pressekonferenz der Leipziger Wohnungsgenossenschaften
IMMOCOM sorgt für reibungslosen Ablauf der Pressekonferenz
IMMOCOM ist schon seit Jahren ein enger Partner der Genossenschaften und unterstützte sie auch in diesem Jahr bei der Organisation, Koordination und Durchführung der erstmals als Hybrid-Veranstaltung konzipierten Pressekonferenz. Dementsprechend konnten Vertreter der Presse der Präsentation und anschließenden Fragerunde live vor Ort beiwohnen oder sich bequem aus dem Home-Office zuschalten.
Es muss so sein, dass jeder sich seine Wohnung leisten kann. Mit Unterstützung der Stadt.
Jörg Keim (Kontakt)
Das wichtigste Anliegen: 4-Punkte-Programm der Leipziger Wohnungsgenossenschaften
Egal auf welchem Wege die Journalisten an der Pressekonferenz teilnahmen, in jedem Fall hörten sie unter anderem von einem 4-Punkte-Programm zur Sicherung preiswerter Mieten. Dieses umfasste folgende Forderungen:
- Wohnkosten senken – auch städtische Hebel nutzen: Die Stadt muss alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um Nebenkosten und Umlagen externer Kosten zu senken und die Leipziger Mieter entlasten.
- Strategiewechsel in der Förderpolitik – Sanierung begünstigen: Damit sich viele aktuell noch preiswerte Wohnungen infolge des 2. Sanierungszyklus nicht verteuern, muss ein Schwenk hin zu mehr Bestandsförderung erfolgen. Zudem bedarf es eines gleichberechtigten Gebrauchs von Subjekt- und Objektförderung. Subjektförderung sichert vorhandene soziale Strukturen, Objektförderung den preiswerten Wohnraum.
- Mietsteigerung bremsen – Nachfragedruck durch Quartiersentwicklung abmildern: Leipzig muss in allen Stadtteilen attraktiv gemacht werden, damit sich die Wohnraumnachfrage besser verteilt, der Mietanstieg gesenkt und soziale Brennpunkte verhindert werden. Damit verbunden ist die Entschärfung und Zurücknahme überspitzter sozialer Erhaltungssatzungen.
- Bedürftigen helfen – Unterstützung bei schwierigem Marktzugang: Gerade Menschen mit eingeschränkter Sozialkompetenz sind beim Wohnungswechsel auf eine niedrigschwellige Betreuung und Unterstützung angewiesen. Entsprechenden Strukturen muss die Stadt vorhalten beziehungsweise finanzieren.
Wir fühlen uns als Wohnungsgenossenschaften im Augenblick in diesem politischen und gesellschaftlichen Diskurs zum Thema Wohnen an die Wand gestellt. Wenn man den Diskurs verfolgt, dann scheint es so, als ob allein die Vermieter und Eigentümer dafür verantwortlich sind, dass es an bestimmten Stellen Probleme gibt.
Wolf-Rüdiger Kliebes (VLW)
Die sechs großen Leipziger Wohnungsgenossenschaften, die an der Pressekonferenz teilnahmen, sind: